Spitzenspiel endet mit nervenaufreibenden Unentschieden

Andreas Brennecke 02.06.2019 15:15
 
2. Mannschaft – VfL Rheinbach II 2:2 (1:0)
 
Es war angerichtet – Spitzenspiel am vorletzten Spieltag bei sonnigem Wetter in Volmershoven-Heidgen. Die erstplatzierte grün-weiße Heimmannschaft empfängt die zweitplatzierte Reserve des VfL Rheinbach. Man hätte der Meinung sein können, der Spieltagansetzer hatte bei der Planung der Saison ein Drehbuch mit finalen, dramatischen Ausgang neben sich liegen gehabt.
Ausgangspunkt für den SC V.-H. 2 war letztendlich: Gewinnt man das Spiel, ist der Aufstieg perfekt; bei einer Niederlage konnte man davon ausgehen, dass man maximal als Drittplatzierter die Saison beendet und auf die Relegation hoffen musste. Bei einem Unentschieden wird die Meisterschaft und das Aufstiegsrennen bis auf den letzten Spieltag verschoben.
In den letzten Wochen wurden diverse Spiele des Gegners beobachtet und die eigene Mannschaft dementsprechend eingestellt und taktisch vorbereitet.
 
Anpfiff – jetzt zählte es.
Von Beginn an überließen die Hausherren den Gästen deren Hälfte und attackierten erst kurz vor der Mittellinie. So wurde über weite Teile der ersten Hälfte ein möglicher Spielaufbau über F. Schroden unterbunden. Es ergaben sich zudem kaum Lücken, in die der Ball hätte durchgesteckt werden können, um die Tempoläufe der Abels-Brüder zu forcieren. Von außen vielleicht nicht schön anzusehen, aber auf taktisch hohem Niveau wirkte das Spiel der Grün-Weißen.
Aufgrund der eher defensiven, aber effektiven Spielweise der Strnad-Truppe ergaben sich folgerichtig wenig Torchancen für beide Mannschaften.
Letztendlich dauerte es bis zur 29. Spielminute als die Spielfläche das erste Mal bebte. Hinrichsen setzte sich an der Außenlinie gegen mehrere Gegenspieler durch, brachte den Ball von der Grundlinie in den 16er, in der Todemann am höchsten stieg und zur vielumjubelten 1:0-Führung einköpfte.
Trotz der Führung änderte sich am Spiel beider Teams bis zur Halbzeit nichts. Der VfL fand weiterhin keine Mittel die dicht gestaffelten Reihen der Grün-Weißen auszuhebeln und die Heimmannschaft beschränkte sich auf die taktischen Vorgaben anstatt händeringend nachzulegen.
 
Mit Wiederanpfiff war sofort zu erkennen, dass personelle Umstellungen bei der Gastmannschaft vorgenommen wurden. F. Schroden rückte auf die 8er-Postition des VfL vor und Bröckelmann übernahm den defensiven Part. Letztendlich änderte es nichts an der taktischen Marschroute des SC V.-H. 2.
Ändern sollte sich allerdings das Spielergebnis. In der 48. Minute ertönte der Pfiff des umseitig agierenden Schiedsrichters Martin Herde, da ein Rheinbacher Spieler aufgrund eines Tacklings im 16er der Heimmannschaft zu Boden ging – Elfmeter, F. Schroden tritt an, Schuss, Tor, 1:1. Und auch trotz des Ausgleiches blieben die Kontrahenten ihrer Spielweise treu. Aber auch dies sollte sich ändern. 73. Spielminute, Eckball für die Rheinbacher Zweitvertretung. Der Ball, der hoch in den 16er der Volmershoven-Heidgener gespielt wurde, fand in F. Schroden einen dankbaren Abnehmer. Wuchtig geköpft und unhaltbar für Thienemann zappelte der Ball in den Maschen des SC V.-H. 2 – 1:2 und Jubelarien des VfL.
 
Was dann folgte, waren nervenzerreißende Minuten bis zum Schlusspfiff. Das Zittern bei Trainern, Spielern, Fans und sonstige Zuschauern begann.
Der SC V.-H. 2 änderte zwangsläufig seine taktische Ausrichtung und suchte sein Heil nunmehr in der Offensive. Das begünstigte das Spiel der Gäste, die vermehrt ein um´s andere Mal gefährlich vor dem Tor der Heimmannschaft auftauchten. Beide Teams schafften es aber nicht, das Runde im Eckigen unterzubringen.
90 Minuten waren abgelaufen und Schiedsrichter Herde zeigte 5 Minuten Nachspielzeit an.
Angriff Rheinbach, Schuss eines VfL-Spielers, der Ball fliegt Richtung grün-weißes Gehäuse an Freund und Feind vorbei, Rheinbach kurz vor dem Torjubel und doch sprang der Ball nur an den Innenpfosten und von dort aus wieder ins Feld. Volmershoven-Heidgen setzt zum letzten Gegenangriff an, der Ball kommt zu L. Brennecke, der abzieht. Auch hier hörte man schon die ersten jubeln als der Ball kurz vor dem überqueren der Torlinie war. Doch Leyendecker taucht sensationell ab, lenkt den Ball zur Ecke und bewahrt seine Rheinbacher Mannschaftskameraden vor dem Ausgleich.
Ecke, selbst Thienemann eilt nach vorne, um vielleicht das fast Unmögliche noch möglich zu machen. Der Ball fliegt durch den 16er des VfL und kann nicht ordentlich durch die Rheinbacher Abwehrreihen geklärt werden. Abermals landet der Ball bei L. Brennecke, der wiederum abzieht ….. und ..… diesmal hat Leyendecker keine Chance und muss sich geschlagen geben – 2:2 und unaufhaltsame Jubelstürme brechen los.
Hoffte man nun auf An- und gleichzeitigen Abpfiff so sollte der VfL eine letzte Chance zum Angriff haben, die jedoch bedeutungslos und nicht weiter erwähnenswert war.
Abpfiff und wieder war kein Halten.
 
Auch wenn die Meisterschaft und der Aufstieg nunmehr bis zum letzten Spieltag vertagt sind, haben sich die Hausherren selbst belohnt, weil sie bis zum Schluss an sich geglaubt haben. Sie haben füreinander und miteinander gekämpft und gespielt und sich in eine gute Ausgangslage manövriert.
#EsgibtkeinIchindiesemWir
 
Zu allerletzt wünschen wir alle unserem Abwehrrecken Philipp Papberg auf diesem Wege noch einmal gute Besserung und alsbaldige Genesung. So viel positives, wie an diesem Sonntag auch passierte, überschattet seine Verletzung jeglichen Jubel.
Wegen eines Fußbruchs musste er bereits in der 13. Minute ausgewechselt werden. Eine OP scheint unumgänglich.
 
Es spielten: Thienemann, Hinrichsen, Müller, Papberg (R. Schüller, 13.), Kirsch, Borgardt ©, Mayer, J. Schüller, Kohl (Meiswinkel, 64.), Kretzschmann (L. Brennecke, 73.), Todemann – Liers, J. Schneider, Hejtmanek, Schmitz, May, Lange