Derby, Abstiegskampf und Emotionen

Andreas Brennecke 08.03.2020 14:30
Mit Spielbeginn igelte sich die Fritz´ Truppe zunächst hinten ein und lauerte auf Konter.
Die Blauweißen versuchten zumeist mit langen Bällen auf die Außen vor das Tor der Gäste zu gelangen, fanden dabei aber zu selten den Torabschluss.
Der geschulte Fußballfachmann konnte sofort erahnen, dass die 90 Minuten eine Abnutzungsschlacht werden würden.
Die Angriffe der Oedekovener fanden ihren Meister immer wieder im Abwehrbollwerk des Sportclubs bzw. beim sehr gut aufgelegten SC V.-H. Schlussmann Beduhn.
Der erste zu vermeldende Angriff für den Sportclub konnte in der 30. Spielminute verzeichnet werden. Das Spielgerät wurde dabei zügig nach vorne gespielt, der abschließende Torschuss wurde jedoch zur Ecke abgefälscht.
Kurzform: Ecke -> Kopfball -> Tor.
Langform: 31. Minute, Herber tritt die Ecke, Papberg springt am höchsten und nickt zum 0:1 ein.
Man merkte dem Gemeindenachbarn an, dass er eiskalt überrascht wurde und das Spiel nahm an Emotionen zu.
In der 37. Minute dribbelte Schneider (BWO) durch das Mittelfeld und wurde durch Meiswinkel zu Fall gebracht. Schneider (BWO) verlor kurz die Kontenance und trat am Boden liegend gegen Meiswinkel nach. Müller (SC V.-H.) ging dazwischen und versuchte zu schlichten. Durch das Einschreiten von Müller kam es zur kurzzeitigen Rudelbildung, die sich nach einem kurzen Austausch von Freundlichkeiten wieder auflöste.
Schiedsrichter Huber zeigte Fingerspitzengefühl und ahndete letztendlich die Aktionen von Schneider (BWO) und Müller (SC V.-H.) mit jeweils Gelb.
Zwei Minuten später musste Huber erneut zur Pfeife greifen, da sich die Hintermannschaft der Grünweißen ungeschickt anstellte und einen Stürmer von BWO im 16er zu Fall brachte – Elfmeter.
Anlauf, Schuss in die untere linke Ecke aus Sicht des Schützen, Beduhn taucht hab und hält den Ball.
Halbzeit.
Trainer Fritz änderte in der Halbzeit die taktische Ausrichtung seiner Mannen und stellte wieder auf das gewohnte System um. Die Umstellung hatte fortan mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile zur Folge.
An der kontrollierten Hitzigkeit beider Teams änderte sich jedoch nichts.
66. Spielminute, Kapitän Todemann schnappt sich den Ball und stürmt über die rechte Seite nach vorn. Am 16er angekommen sieht er Herber, der am zweiten Pfosten lauerte.
Mustergültig angespielt hatte letztgenannter keine Probleme mehr, das Runde im Eckigen unterzubringen – 0:2.
Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, legte BWO nun noch einen Gang zu; geschlagen geben wollte man sich noch lange nicht.
Der Druck auf die Grünweißen wurde größer, die Zuschauer wurden lauter, Derbyspannung war spürbar.
Letztendlich kam es, wie es kommen musste und Oedekoven belohnte sich mit dem Anschlusstreffer. Unglücksrabe hierbei war der in der ersten Halbzeit umjubelte Papberg, der einen Distanzschuss unhaltbar für Beduhn in die eigenen Maschen abfälschte (75. Minute).
Fünf Minuten später spielte der Sportclub zeitweilig in Unterzahl, da Müller verletzungsbedingt außerhalb der Spielfläche behandelt werden musste. Die entstandene Lücke konnte nicht gänzlich geschlossen werden und Scheuer erkannte und nutzte sie zum 2:2 (80. Minute).
Aber auch die Volmershoven-Heidgener Zweitvertretung ließ den Kopf nicht hängen und holte sich die Führung umgehend zurück. 
Anpfiff, Link erhält den Ball 20 Meter vor dem Gästetor, zieht ab und abermals zappelt der Ball im Netz der Gastgeber – 2:3 (81. Minute).
Angefixt von dem vorübergehenden Ausgleichstreffer wusste BWO um seine Chance, auch ein zweites Mal, den Ausgleich wieder herzustellen.
So geschehen in der 84. Minute. Das Spielgerät fällt Brandt vor die Füße. Dieser lässt sich nicht zweimal bitten und vollstreckt ansehnlich aus 25 Metern zum 3:3-Endstand.

Abschließend kann festgehalten werden, dass den zahlreich erschienen Zuschauern ein emotionsgeladenes Derby inklusive Abstiegskrimi und Abnutzungsschlacht geboten wurde. Einen letztendlichen Derbysieger hatte dieses Spiel nicht verdient, so dass das Unentschieden als leistungsgerecht anzusehen ist.

Es spielten:
Beduhn, J. Schneider, Müller (Martens, 81.), N. Bernartz, Papberg, Schmitz, Meiswinkel, Borgardt, Herber (M. Kohl, 70.), Link, Todemann © – Bank: Schütze, Bodeit, May